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Revolution in der Mikroskopie: Mit Fluoreszenz Grenzen überschreiten
Vortrag von Lynn Marie Ostersehlt
Abteilung NanoBiophotonik (Prof. Hell), Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, D-Göttingen
Bis Ende des 20. Jahrhundert war die Auflösung eines mit fokussiertem Licht arbeitenden Lichtmikroskops fundamental auf 0,2 Mikrometer begrenzt - feinere Details konnte man im Lichtmikroskop nicht erkennen. Mehr noch: aufgrund der von Ernst Abbe im Jahre 1873 formulierten Theorie zur Bildentstehung im Lichtmikroskop, war es akzeptierte Lehrbuchmeinung, dass diese Auflösungssgrenze prinzipiell nicht überwunden werden kann. Sie hing nämlich eng mit der 'Beugung' des Lichts zusammen, die sich direkt aus der Wellennatur des Lichts ergibt.
Mitte der Neunziger Jahre konnte Stefan Hell erstmals Wege aufzeigen, wie diese Grenze für die Fluoreszenz-Lichtmikroskopie, die für die Lebenswissenschaften enorm wichtig ist, radikal überwunden werden kann. Das von ihm und seinen Mitarbeitern in Göttingen entwickelte STED-Mikroskop wurde später durch weitere Verfahren aus amerikanischen Labors (geleitet von Eric Betzig und W. E. Moerner) ergänzt und 2014 mit dem Nobelpreis für Chemie gewürdigt. Neueste Entwicklungen aus dem Göttinger Labor, wie die MINFLUX und MINSTED-Mikroskopie erreichen sogar Auflösungen von 1-3 nm, was etwa der Größe der Fluoreszenzmoleküle selbst entspricht. Die ca. 100-mal bessere Auflösung und die damit messbare Moleküldynamik eröffnet für die Lichtmikroskopie neue Anwendungsfelder in den Lebenswissenschaften und der medizinischen Grundlagenforschung.
Ort- und Zeitangaben zum Vortrag
Datum: |
Mittwoch, 25.10.2023
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Ort: |
Universität St.Gallen, Raum HSG 01-201
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Uhrzeit: |
18:15 - 19:45 Uhr |
Kategorie: Öffentlicher Vortrag
Mehr Informationen unter https://www.mpinat.mpg.de/de/hell
Dieser Beitrag wurde erfasst am 28.09.2023 um 10:28 Uhr.
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